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Frust bei Kindern – und wie wir sie begleiten

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Frust gehört zum Alltag von Kindern – sei es in der Schule, zu Hause oder im Zusammensein mit Gleichaltrigen. Eine schlechte Note, ein misslungenes Bild, Streit mit Freund*innen oder das Gefühl, übersehen zu werden: Solche Erfahrungen lösen starke Emotionen aus. Kinder spüren dann Enttäuschung, Wut oder Traurigkeit, können diese Gefühle aber oft noch nicht richtig einordnen oder regulieren. Ihnen fehlt die Erfahrung im Umgang mit Emotionen, und eine noch nicht ausgereifte Impulskontrolle macht es zusätzlich schwer. Für die Kinder fühlt sich das manchmal so an, als würde „alles zu viel“ werden – sie erleben Hilflosigkeit oder das Gefühl, nicht verstanden zu werden.

Genau hier sind Erwachsene gefragt – Eltern, pädagogische Fachkräfte oder Lehrkräfte. Sie können Kindern helfen, ihre Gefühle wahrzunehmen, zu benennen und einen Umgang damit zu finden. Oft sind es die pädagogischen Fachkräfte in der OGS, die Kinder in solchen Momenten begleiten: indem sie zuhören, Konflikte gemeinsam klären oder einfach präsent sind. Für die Kinder bedeutet das: „Da ist jemand, der mich ernst nimmt und mir hilft, wieder zur Ruhe zu kommen.“

Diese Begleitung erfordert Fingerspitzengefühl, Geduld und Erfahrung. Entscheidend ist, die Situation aus Sicht des Kindes zu verstehen: Was hat es gerade erlebt? Wie fühlt es sich? Was braucht es, um wieder Sicherheit zu spüren?

Um Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung nachhaltig zu stärken, setzen wir an unseren Ganztagsschulen künftig einen Methodenkoffer zum Thema Frust ein. Er enthält vielfältige Aufgaben und Übungen, die Kindern helfen, ihre Gefühle besser zu verstehen, sie auszudrücken und bewusst mit ihnen umzugehen. So lernen sie nicht nur, akute Frustmomente zu bewältigen, sondern entwickeln auch mehr Selbstsicherheit und innere Stärke.

Denn Frust gehört zum Leben – aber Kinder können lernen, ihn als Teil ihrer Entwicklung zu begreifen und daran zu wachsen. Mit der richtigen Begleitung wird aus Frust eine Chance, Resilienz und Selbstvertrauen aufzubauen.